Der amerikanische Politologe Ian Bremmer versucht in dem vorliegenden spannenden Buch die Frage zu beantworten, wer nach dem Zusammenbruch der Sowjet-Union aktuell die Führung in der Welt übernommen hat. Sind es die USA allein, die diese Rolle in Anspruch nehmen oder wird nach dem Rückzug der Amerikaner, bedingt durch ihre Belastungen der Kriege im Irak und in Afghanistan und ihrer immensen Staatsverschuldung ein Macht –Vakuum entstehen, so dass eine neue Ordnung zwischen den Großmächten, aber auch zwischen großen regionalen Staaten sich entwickelt?
Haben bisher die Länder in den Bündnissen von G8 und G20 versucht eine weltweite Wirtschaftsordnung zu organisieren, so sieht Bremmer zukünftig als Interimslösung eine G-Null- Möglichkeit. Dies bedeutet, es gibt keine Führungsmacht mehr, aber neben den USA werden Länder wie China, Indien aber auch Brasilien und Russland in ihren Regionen an Bedeutung zunehmen.
Den Anspruch als einzige Weltmacht haben die USA verloren, die Rolle als Weltpolizist werden die Vereinigten Staaten aufgeben müssen. Alte Führungsnationen aus Europa oder etwa Japan werden ihren früheren Aufgaben nicht mehr gerecht. Neue Führungsnationen sind nicht in Sicht, denn die großen Schwellenländer sind noch weit davon entfernt, globale Führungsaufgaben zu übernehmen, wenn sie überhaupt jemals in eine solche Position kommen sollten, so der Autor. Allein China könnte zukünftig gemeinsam mit den USA eine solche Stellung einnehmen, vorausgesetzt, es kommt nicht zu einem Machtkampf zwischen den beiden Großmächten.
Dieser würde dann nicht mehr mit militärischen Mitteln ausgeführt werden, die Schlachtfelder liegen nach Meinung von Bremmer zukünftig im Internet.
Dieser führungslose Zustand auf globaler Ebene führt dazu, dass es in der zukünftigen Weltordnung Gewinner und Verlierer geben wird.
Bestimmte Regionalmächte, wie z.B. die Türkei oder Indonesien aber auch Saudi-Arabien werden an Einfluss gewinnen, sie bestimmen ihr politisches Umfeld. Damit einhergehend wird die wirtschaftliche Stärkung dieser Länder sein.
Sollte es jedoch zu einer Einigung zwischen den Vereinigten Staaten und China kommen, sich der globalen Führungsrolle gemeinsam anzunehmen, dann sieht der Autor ein Ende des Machtvakuums und die Errichtung eines G2-Bündnisses. Im Gegensatz dazu, könnte es aber auch zu einem Verlust jeden staatlichen Führungsanspruchs kommen, da die Staatsgebilde nicht mehr in der Lage sind ihren Führungsrollen gerecht zu werden.
Dann übernehmen große Interessengemeinschaften die globalen Machtstrukturen, was dann zu chaotischen Zuständen führt.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, appelliert der Autor an die Großmächte sich Ihrer Verantwortung bewusst zu werden und wieder verstärkt sich an einem gemeinsamen, globalen Führungsanspruch zu beteiligen.
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