In diesen Buch werden seitens der Autorin Claudia Gold 50 Frauen porträtiert, die Geschichte schrieben.
Bevor ich zu einzelnen Porträts kurz etwas sage, möchte ich die fokussierten Damen im Buch zunächst beim Namen nennen: Hatschepsut, Nofretete, Puduhepa, Debora, Batseba, Die Königin von Saba, Isebel, Tomyris, Kleoprata VII. Thea Philopator, Livia, Boudicca, Zenobia, Theodora, Wu Hou, Mathilde, Eleonore von Aquitanien, Blanka von Kastilien, Isabella, die Wölfin. Margarethe I., Margarete von Anjou, Isabella I., Caterina Sforza, Johanna die Wahnsinnige, Lucrezia Borgia, Maria I. Tudor, Katharina von Medici, Elisabeth I., Lady Jane Grey, Maria Stuart, Nur Jahan, Anna von Österreich, Christina, Maria II. Stuart, Anna Stuart, Maria Theresia, Jeanne -Antoinette Poisson, Katharina II. die Große, Marie Antoinette, Viktoria, Lakshimi Bai, Cixi, Liliuokalani, Golda Meir, Sirimavo Bandaranaike, Indira Gandhi, Eva Perón, Margret Thatcher, Elisabeth II, Benazir Bhutto.
Claudia Gold schreibt in ihrer Einleitung, dass Frauen in einer Männerdomäne nicht selten tiefwurzelnden Hass erregten und dokumentiert dies in ihren Porträts. Sie vergisst dabei nicht zu erwähnen, dass sich leider bis heute daran wenig geändert hat. Es sind immer nur Ausnahmen, die in die Männerdomänen einbrechen und nicht selten waren es die Witwen oder Töchter berühmter Väter, die an die Macht gelangten. Unsere Kanzlerin ist im Grunde eine ganz besondere Ausnahmeerscheinung, die allerdings in diesem Buch nicht thematisiert wird.
Das reich bebilderte Buch berichtet jeweils vom Leben und vom politischen Wirken der einzelnen Damen und beginnt dabei im 15. Jahrhundert v. Chr. mit dem Porträt Hatschepsuts, die die erste bedeutende Pharaonin war und als lebende Göttin verehrt wurde.
Die einzelnen Porträts erstrecken sich immer über 4 -5 Seiten und beinhalten eine kleine Zeittafel, die einem einen kurzen Überblick über die beschriebenen Personen verschaffen.
Dass die Büste Nofretetes erst 1912 entdeckt worden ist, ist mir neu. Nofretete (wörtlich:"eine Schöne ist gekommen") lebte im 14. Jahrhundert vor Christus. Sie und ihr Gatte Echnaton galten als Häretiker, weil sie den ägyptischen Götterpantheon zugunsten eines einzigen Gottes, des Sonnengottes Aton, aufgegeben hatten. Sie war Mitregentin Echnatons und verschwandt plötzlich. Bis heute ist unklar, ob sie in Ungnade fiel oder aber nur ihren Namen änderte und offiziell zum König an der Seite ihres Mannes geworden war, gewissermaßen in ihm aufgegangen ist.
Von einigen der beschriebenen Frauen habe ich bislang noch nie etwas gehört. Zu ihnen zählt beispielsweise Debora, die im 12. Jahrhundert vor Christus lebte. Sie motivierte die Israeliten dazu, sich gegen ihre kanaanitischen Unterdrücker zu erheben, befreite ihr Volk aus der Tyrannei und läutete in Israel eine 40 jährige Friedenszeit ein.
Nicht sicher ist, ob die Königin von Saba tatsächlich gelebt hat. Berühmt war diese legendäre Gestalt für ihren Reichtum, der auf dem Handel von Gewürzen beruhte. Die Äthiopier sahen sie als Urahnin ihrer Herrscherdynastie. Sie steht seit Ewigkeiten für die Exotik des Orients und inspirierte Künstler, Komponisten, Schriftsteller und Filmemacher.
Besonders gut gefällt mir das Porträt Theodoras (um 497-548). Sie war Kaiserin von Byzanz. Ihr Vater war Bärenpfleger im Hippodrom von Konstantinopel und sie soll zeitweilig sogar als Prostituierte gearbeitet haben. Ihre Anziehungskraft soll so groß gewesen sein, dass selbst Prokop (ein byzantinischer Historiker) zugab: " Ihren Charme in Worten auszudrücken oder in einer Statue darzustellen, wäre für einen bloßen Menschen schier unmöglich" (Zitat. S. 59/69). Ihre Schönheit und Intelligenz sollen die Aufmerksamkeit von Kaiser Justitian erregt haben, der sie zunächst zu seiner Geliebten und später zu seiner Frau machte. In den 20 Jahren ihrer Macht hat sich Theodora für die Rechte von Frauen eingesetzt. Sie verbot u.a. den Handel mit jungen Mädchen, setzte sich für die Gleichbehandlung der Frauen nach der Scheidung ein und hob die Heiratsbeschränkungen zwischen einfachen Frauen und Adeligen auf.
Über Eleonore von Aquitanien habe ich eine Rezension verfasst. Das Porträt von Claudia Gold ist bestens gelungen und enthält alle wichtigen Lebensstationen dieser Frau, deren bemaltes Steinbildnis, das im Buch abgelichtet ist, ich im Original in der Abtei von Fontevrault bereits bewundern konnte. Sie war nicht nur eine der reichsten Frauen des Kontinents, in der Zeit in der sie lebte, sondern auch eine groß gewachsene Schönheit mit flammend roten Haaren, dazu eine Intellektuelle, die Künstler aus ganz Europa anzog. Eine Ausnahmefrau, demnach.
Spannend zu lesen ist auch das Porträt von Isabella I. (1451-1504). Sie ließ die Muslimen und Juden aus Spanien vertreiben und Andersgläubige durch die Inquisition verfolgen. Auch wenn der Papst sie und ihren Mann für ihren Kampf für den Glauben mit dem Titel "Katholische Könige" belohnte, erhält sie meine Sympathie nicht. Sie war ein Machtmensch, dem es an Sinn für Schönheit und Intellektualität letztlich mangelte.
Ein Machtmensch auch war Katharina von Medici. Sie war bekannt als Intrigantin, Giftmörderin und Anhängerin des Okkultismus, zudem ist ihr Name mit dem Massaker an den Hugenotten in der Bartholomäusnacht verbunden. Ich kann verstehen, dass ihr Gatte ein Verhältnis mit Diane de Potiers hatte. Wer fühlt sich an der Seite einer solchen Frau schon wohl?
Bevor ich zu einzelnen Porträts kurz etwas sage, möchte ich die fokussierten Damen im Buch zunächst beim Namen nennen: Hatschepsut, Nofretete, Puduhepa, Debora, Batseba, Die Königin von Saba, Isebel, Tomyris, Kleoprata VII. Thea Philopator, Livia, Boudicca, Zenobia, Theodora, Wu Hou, Mathilde, Eleonore von Aquitanien, Blanka von Kastilien, Isabella, die Wölfin. Margarethe I., Margarete von Anjou, Isabella I., Caterina Sforza, Johanna die Wahnsinnige, Lucrezia Borgia, Maria I. Tudor, Katharina von Medici, Elisabeth I., Lady Jane Grey, Maria Stuart, Nur Jahan, Anna von Österreich, Christina, Maria II. Stuart, Anna Stuart, Maria Theresia, Jeanne -Antoinette Poisson, Katharina II. die Große, Marie Antoinette, Viktoria, Lakshimi Bai, Cixi, Liliuokalani, Golda Meir, Sirimavo Bandaranaike, Indira Gandhi, Eva Perón, Margret Thatcher, Elisabeth II, Benazir Bhutto.
Claudia Gold schreibt in ihrer Einleitung, dass Frauen in einer Männerdomäne nicht selten tiefwurzelnden Hass erregten und dokumentiert dies in ihren Porträts. Sie vergisst dabei nicht zu erwähnen, dass sich leider bis heute daran wenig geändert hat. Es sind immer nur Ausnahmen, die in die Männerdomänen einbrechen und nicht selten waren es die Witwen oder Töchter berühmter Väter, die an die Macht gelangten. Unsere Kanzlerin ist im Grunde eine ganz besondere Ausnahmeerscheinung, die allerdings in diesem Buch nicht thematisiert wird.
Das reich bebilderte Buch berichtet jeweils vom Leben und vom politischen Wirken der einzelnen Damen und beginnt dabei im 15. Jahrhundert v. Chr. mit dem Porträt Hatschepsuts, die die erste bedeutende Pharaonin war und als lebende Göttin verehrt wurde.
Die einzelnen Porträts erstrecken sich immer über 4 -5 Seiten und beinhalten eine kleine Zeittafel, die einem einen kurzen Überblick über die beschriebenen Personen verschaffen.
Dass die Büste Nofretetes erst 1912 entdeckt worden ist, ist mir neu. Nofretete (wörtlich:"eine Schöne ist gekommen") lebte im 14. Jahrhundert vor Christus. Sie und ihr Gatte Echnaton galten als Häretiker, weil sie den ägyptischen Götterpantheon zugunsten eines einzigen Gottes, des Sonnengottes Aton, aufgegeben hatten. Sie war Mitregentin Echnatons und verschwandt plötzlich. Bis heute ist unklar, ob sie in Ungnade fiel oder aber nur ihren Namen änderte und offiziell zum König an der Seite ihres Mannes geworden war, gewissermaßen in ihm aufgegangen ist.
Von einigen der beschriebenen Frauen habe ich bislang noch nie etwas gehört. Zu ihnen zählt beispielsweise Debora, die im 12. Jahrhundert vor Christus lebte. Sie motivierte die Israeliten dazu, sich gegen ihre kanaanitischen Unterdrücker zu erheben, befreite ihr Volk aus der Tyrannei und läutete in Israel eine 40 jährige Friedenszeit ein.
Nicht sicher ist, ob die Königin von Saba tatsächlich gelebt hat. Berühmt war diese legendäre Gestalt für ihren Reichtum, der auf dem Handel von Gewürzen beruhte. Die Äthiopier sahen sie als Urahnin ihrer Herrscherdynastie. Sie steht seit Ewigkeiten für die Exotik des Orients und inspirierte Künstler, Komponisten, Schriftsteller und Filmemacher.
Besonders gut gefällt mir das Porträt Theodoras (um 497-548). Sie war Kaiserin von Byzanz. Ihr Vater war Bärenpfleger im Hippodrom von Konstantinopel und sie soll zeitweilig sogar als Prostituierte gearbeitet haben. Ihre Anziehungskraft soll so groß gewesen sein, dass selbst Prokop (ein byzantinischer Historiker) zugab: " Ihren Charme in Worten auszudrücken oder in einer Statue darzustellen, wäre für einen bloßen Menschen schier unmöglich" (Zitat. S. 59/69). Ihre Schönheit und Intelligenz sollen die Aufmerksamkeit von Kaiser Justitian erregt haben, der sie zunächst zu seiner Geliebten und später zu seiner Frau machte. In den 20 Jahren ihrer Macht hat sich Theodora für die Rechte von Frauen eingesetzt. Sie verbot u.a. den Handel mit jungen Mädchen, setzte sich für die Gleichbehandlung der Frauen nach der Scheidung ein und hob die Heiratsbeschränkungen zwischen einfachen Frauen und Adeligen auf.
Über Eleonore von Aquitanien habe ich eine Rezension verfasst. Das Porträt von Claudia Gold ist bestens gelungen und enthält alle wichtigen Lebensstationen dieser Frau, deren bemaltes Steinbildnis, das im Buch abgelichtet ist, ich im Original in der Abtei von Fontevrault bereits bewundern konnte. Sie war nicht nur eine der reichsten Frauen des Kontinents, in der Zeit in der sie lebte, sondern auch eine groß gewachsene Schönheit mit flammend roten Haaren, dazu eine Intellektuelle, die Künstler aus ganz Europa anzog. Eine Ausnahmefrau, demnach.
Spannend zu lesen ist auch das Porträt von Isabella I. (1451-1504). Sie ließ die Muslimen und Juden aus Spanien vertreiben und Andersgläubige durch die Inquisition verfolgen. Auch wenn der Papst sie und ihren Mann für ihren Kampf für den Glauben mit dem Titel "Katholische Könige" belohnte, erhält sie meine Sympathie nicht. Sie war ein Machtmensch, dem es an Sinn für Schönheit und Intellektualität letztlich mangelte.
Ein Machtmensch auch war Katharina von Medici. Sie war bekannt als Intrigantin, Giftmörderin und Anhängerin des Okkultismus, zudem ist ihr Name mit dem Massaker an den Hugenotten in der Bartholomäusnacht verbunden. Ich kann verstehen, dass ihr Gatte ein Verhältnis mit Diane de Potiers hatte. Wer fühlt sich an der Seite einer solchen Frau schon wohl?
Sehr gut gelungen ist das Porträt Elisabeth I., deren Intellekt herausragend war, aber auch das Porträt Maria Stuarts ist hervorragend. Ich wusste bislang nicht, dass Maria 1,80 Meter groß war, dass es sich bei ihr aber um eine gewandte Schönheit handelte, wusste ich sehr wohl und dass ihr Hinkefuß die Emotionalität war, ebenfalls.
Es ist mir unmöglich, im Rahmen der Rezension alle genannten Frauen zu thematisieren. Marquise de Pompadour (1721-1764) war die bedeutendste Mätresse in der frazösischen Geschichte. Die bildschöne Jeanne war eine Intellektuelle, die in ihrem Salon bedeutende Künstler und Gelehrte ihrer Zeit, wie etwa Voltaire, empfing.
Es freut mich, dass man auch der ermordeten Premierministerin Benazir Bhutto von Pakistan einige Seiten gewidmet hat. Sie war die erste Regierungschefin in einem muslimischen Land. Ihre Absicht war die Diskriminierung der Frauen zu beenden und die Armen stärker zu unterstützen. 2007 wurde sie ermordet.
In all den Zeiten war es für Frauen nicht einfach, politische Interessen durchzusetzen. Nur wenn sie grausam oder intrigant oder extrem machtbessen waren und wenn sie einflußreiche Männer gezielt für ihre Zwecke eingesetzt haben, konnten sie sich dauerhaft an der Spitze halten. Wer seinen Emotionen freien Lauf ließ, um den war es geschehen, wie das Beispiel Maria Stuarts deutlich macht.
Empfehlenswert.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des National - Geographic -Verlags.