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Rezension Peter J. König: „DIE PATIN-WIE ANGELA MERKEL DEUTSCHLAND UMBAUT“--Dr. Gertrud Höhler

Das neue Buch von Frau Professor Dr. Gertrud Höhler der anerkannten Literaturwissenschaftlerin und Publizistin mit dem Titel "DIE PATIN-WIE ANGELA MERKEL DEUTSCHLAND UMBAUT" polarisiert.

Millionen Deutsche, die Wähler von Angela Merkel, aber auch die Sympathisanten, die sie zwar nicht wählen, weil diese überhaupt nicht zur Wahl gehen,  küren sie bei Umfragen zur beliebtesten Politikerin in Deutschland. Bei alle diesen zeigt sich die Selbstdarstellung der Kanzlerin als Erfolg, sie wird als das bedeutendste, politische Schwergewicht in unserem Land und in Gesamteuropa wahrgenommen, man schreibt ihr Entschlussfähigkeit, Entscheidungsbewusstsein und Durchsetzungskraft zu. Ihr allein gelingt es den EURO zu retten, die Staatsschuldenkrise zu überwinden und Deutschland die mächtige Stellung in Europa zu erhalten, so glaubt man. Mit welchen Mitteln sie dieses tut, ja wie sie überhaupt in diese Machtposition gelangen konnte, danach fragt keiner ihrer Anhänger.

Hier nun setzt das Buch von Gertrud Höhler an, denn die Zahl derjenigen Personen, die Angela Merkel mit immer größer werdender Skepsis betrachten, sowohl was ihre Ziele, als auch ihre politischen Methoden angeht, nimmt ständig zu. Dabei wird vermehrt die Frage gestellt, welche Sorge die Kanzlerin wohl mehr umtreibt, die Weiterentwicklung eines demokratischen Deutschlands mit der gelungenen Integration in einen gemeinsamen europäischen Staat, oder geht es Angela Merkel in erster Linie um ihren persönlichen Machterhalt, wobei die politischen Ziele diesem Machterhalt zu dienen haben? 

 Unzweifelhaft sind die eigenen Reihen im System Merkel nach außen fest geschlossen. Als Frau Höhler bei Jauch in seiner Talkrunde ihr neues Buch „DIE PATIN“ zur Diskussion stellte, wurde sie vehement seitens den CDU-Granden Ursula von der Leyen und Herrn deMaiziere, dem letzten, frei gewählten Ministerpräsidenten der DDR attackiert. Die Reaktion der Kanzlerin Gefolgschaft war derart heftig, dass man Majestätsbeleidigung seitens der Autorin vermuten musste. 

Aber welche Thesen haben die beiden Christdemokraten nur so in Rage gebracht? Der provokante Titel des Buches „DIE PATIN“ impliziert die Frage, in Anlehnung an die bekannte Mafiadiktion und den berühmten Filmtitel über das Leben und Wirken eines Mafiabosses, wie hat es Angela Merkel geschafft, als Tochter eines mecklenburgischen Pastors in der DDR, ohne sichtlich erkennbare, politische Ambitionen vor und während der Wende, in wenigen Jahren, gemessen an der westdeutschen, politischen Ochsentour, bis ins mächtigste Staatsamt zu gelangen, das die Bundesrepublik Deutschland kennt? 

Des Weiteren wird durch diesen Titel assoziiert, dass der Führungsstil der Kanzlerin gnadenlos machtbesessen und folgsam durchgezogen wird, eben wie der eines Mafiapaten. Das ist wirklich ein schweres Geschütz. Frau Höhler sieht dies darin begründet, dass die Bedingungen in der DDR von den Aufstiegsbewussten große Flexibilität und Anpassungsfähigkeit verlangt hat. Zudem war es sinnvoll schweigend zu beobachten, um dann nach logischer Analyse, die Ziele zu definieren, die es galt umzusetzen. Hier erkennt die Autorin die eigentlichen Fähigkeiten der promovierten Physikerin. In wie weit die mangelnde Demokratieerfahrung die junge Deutsche in der DDR geprägt hat, wird ebenfalls zur Sprache gebracht, ebenso ob Angela Merkel vielleicht diese Erfahrung bei ihrem Aufstieg in der CDU nutzen konnte. 

Weiterhin wird in dem Buch die Frage gestellt, warum die spätere Kanzlerin es war und nicht die Riege der lauernden Kronprinzen, die Helmut Kohl zu Fall brachte, ein Umstand der sie geradewegs in die absolute Führungsposition in der Union katapultierte. Diese Machtposition hat sie laut Höhler kontinuierlich ausgebaut, ihre Mitkonkurrenten haben in gleichem Maße die politische Bühne verlassen, freiwillig oder unfreiwillig. Für die Autorin ist damit die Frage verbunden, inwieweit überhaupt noch demokratische Strukturen im System Merkel vorhanden sind und wo die Beliebigkeit die Entscheidungsprozesse von Frau Merkel bestimmen. Der abrupte Ausstieg aus der Atomenergie zeigt, wie unvorbereitet planlos elementare Problemfelder in wenigen Stunden neu justiert werden, wenn damit dem Machtkalkül gedient werden kann. 

Dass damit auch noch die angestammten Politikfelder anderer Parteien besetzt werden, sieht Frau Höhler als kalkuliert an, denn mit dem Machterhalt soll eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen politischen Ideen stattfinden, politischer Einheitsbrei, der keine Unterschiede erkennen lässt. Frau Höhler führt dieses auch auf die Erfahrung in der DDR zurück, augenscheinlich ein Relikt aus früheren Zeiten. Werte, die einst als Grundlage des politischen Handelns der CDU definiert worden sind, werden unter Merkel zur Disposition gestellt. Insgesamt findet nach Meinung der Autorin im Zuge der aktuellen Kanzlerschaft ein politischer Wandel bei der Führung der Bundesrepublik Deutschland statt. Wenn früher nach politischen Vorgaben gehandelt wurde, so ist es heute der pragmatische Machterhalt, einhergehend mit allein wirtschaftlichen Zielen, der das Regieren der Kanzlerin Angela Merkel bestimmt. 

Frau Höhler sieht darin Anzeichen der Gefährdung unserer Demokratie, und dies ist allemal ein Grund sich öffentlich zu Wort zu melden. Mit ihrem Buch und ihrem Auftritt bei Jauch hat Gertrud Höhler nicht nur bewiesen, dass sie den Mut hat sich auch mit den Mächtigsten im Lande anzulegen, wenn sie demokratische Defizite zu erkennen glaubt, nein es ist auch besonders anerkennenswert, dass in aller Klarheit und Schärfe auf politische Veränderungen hingewiesen wird, zumal wenn sie an unseren demokratischen Fundamenten kratzen. Hier liegt der Verdienst dieses lesenswerten Buches. Bisher hat noch kein Autor in dieser Republik so schonungslos offen die Person und Politikerin Angela Merkel unter die Lupe genommen, ein weiterer Grund sich unbedingt mit dieser Lektüre zu befassen. Damit hat Frau Professor Dr. Gertrud Höhler bewiesen, dass sie zu den ganz großen, unabhängigen, politischen Autoren in unserem Land zählt. 

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Rezension: Überlebt! 60 wahre Geschichten

Dieses Buch von National Geografic findet meinen besonderen Gefallen, denn es zeigt das Glück im Unglück, zeigt, dass Ausweglosigkeit niemals Allgemeingültigkeit hat. Jedem ist seine Stunde vorbestimmt, jeder muss bestimmte Erfahrungen machen und jeder sollte die richtigen Erkenntnisse daraus ziehen. 

60 Geschichte, spannend dargeboten, berichten vom Durchhaltevermögen, von Entschlossenheit, Mut, Kameradschaft und Improvisationstalent der betroffenen Menschen. Dabei sind die reich bebilderten Geschichten in die Kapitel Überlebenskämpfe, Gefängnis, Krieg, Schiffbrüche und Geiselnahmen untergliedert. Jeder Bericht umfasst etwa vier Seiten. Zu Beginn wird immer kurz skizziert, worum es geht. Stets auch werden Eckdaten geliefert über den Zeitraum, die Situation, die Notlage, die Dauer, Auswege, die Anzahl der Überlebenden, die Gefahren und die Ausrüstung. 

Die Geschichte von Fridjof Nansen hat mich als junges Mädchen schon so fasziniert, dass ich als 14 jährige eine Biographie über ihn las.  15 Monate war er eingeschlossen im Packeis. Es bestand die Gefahr zu erfrieren, zu verhungern oder von wilden Tieren angegriffen zu werden. Der in der Nähe des Nordpols Gestrandete überlebte. 

Das Geschehnis anzunehmen, gepaart mit dem Willen zu überleben, war bei ihm und all den anderen Protagonisten dieses Buches wohl der Hauptmotor nicht unterzugehen, doch vielleicht war es hauptsächlich  die schützende universelle Energie, die die Hand über diese Menschen hielt, vielleicht auch beides. Wer weiß das schon.
  
Erschreckend waren die Ereignisse um die Bruchlandung eines Flugzeuges in den Anden. 72 Tage mussten die Überlebenden ausharren und sie überlebten nur um den Preis, dass sie ihre toten Freunde verspeisten. Wie lebt man mit einem solchen Bewusstsein weiter? 

Das Wunder von Treppe B im Nordturm des World-Trade Center am 11. September wird ebenso thematisiert, wie der Bergunfall von Wilco van Roojen, der zwei Nächte bei minus 40 Grad auf 8000 Meter ausharren musste, bevor es gelang ins Lager zurückzukehren. Berichtet wird u.a. auch über den Philosophen Hugo Grotius, der zu Unrecht zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und dem die Flucht in einer Büchertruhe, dank seiner Frau gelang. 

Es führt zu weit, auf all die Geschichten im Buch einzugehen. Jede einzelne Geschichte ist es wert, dass man lange darüber nachdenkt, mit anderen darüber spricht, gemeinsam den Sinn zu erspüren sucht. Welche Botschaft enthält jede dieser Rettungen?

Es sind Geschichten, die nicht selten zeigen, was geschieht, wenn Menschen sich gegenseitig helfen, Geschichten voller Hoffnung, die zeigen, dass die Realität nicht nur aus ausweglosen Abgründen besteht, wie die Medien es den Zuschauern in den Nachrichten immerfort suggerieren möchten. Es muss nicht immer alles negativ enden.  Das Buch dokumentiert, dass Hölderlins Zitat seine Berechtigung hat: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!“

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