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Rezension: Große Herrscher- Hywel Williams

Dieses Buch beinhaltet die Porträts von weit mehr als 40 besonders mächtigen Herrschern auf unserer Erde aus unterschiedlichen Jahrhunderten.
Der Autor Hywell Williams ordnet dem Begriff Herrscher ein Machtmonopol zu, d.h. ein ausschließliches souveränes Recht, seine Gegner innerhalb seiner Reichsgrenzen zu enteignen und zu töten. Zu den Faktoren, die die Macht eines Herrschers untergraben konnten, zählten Niederlagen im Kampf, vermeintliche Charakterschwäche, Krankheit, Streitigkeiten innerhalb der Herrscherfamilie, Religionskämpfe und Naturkatastrophen, (vgl.: S.6).

Zur Sprache kommen: Ramses II., Salomo, Nebukadnezar II., Krösus, Dareios I., Alexander III., Quin Shi Huangdi, Augustus, Konstantin I., Al-Mansur, Karl der Große, Kammu, Abd Ar-Rahman III., Basileios II., Otto III., Wilhelm I, Roger II., Suryavarman II., Eleonore von Aquitanien, Kubilai Khan, Baibars I., Hayam Wuruk, Cosimo de Medici, Moctezuma II., Heinrich VIII., Karl V., Süleyman I., Akbar, Elisabeth I., Gustav II. Adolf, Papst Urban VIII., Ludwig XIV., Kangxi, Peter I., Friedrich II., Maria Theresia, Katharina II., Napoleon Bonaparte, Victoria, Ludwig II. und zusammengefasst in einem Artikel, die letzten großen Herrscher des 20. Jahrhunderts.

Über einige dieser Herrscher habe ich Biografien gelesen und kann hier lobend festhalten, dass man stets die wichtigsten Punkte in deren Leben und Herrschaftszeit angesprochen hat. Dies gilt für Ramses II., Karl den Großen, Otto III., Eleonore von Aquitanien, Cosimo de Medici, Moctezuma II., Heinrich VIII, , Karl V., Elisabeth I., Ludwig XIV., Peter I., Friedrich II. Maria Theresia, Katharina II., Napoleon Bonaparte, Victoria und Ludwig II.

Ich schließe aus den genannten Porträts, die ich aufgrund meiner Kenntnisse als gelungen bezeichne, dass man bei allen anderen Herrscherporträts ebenso wohlüberlegt vorgegangen ist.

Das Porträt Salomos (um 970-928 v. Chr.) fand ich überaus spannend. Hier erfährt man, dass Salomo sein Reich durch die Ehe mit der Tochter des ägyptischen Pharaos stabilisierte und diverse Bündnisse für seinen Machtausbau notwenig waren. Man liest ferner, dass er militärisch das Land durch befestigte Städte und Stützpunkte entlang der Grenzen sicherte und dass der Besuch der Königin von Saba in den Bereich der Legende gehört. Schließlich wird man über die Errungenschaften, die Steuern und Sklaven dieses Herrschers unterrichtet, kann sich in diverse Nachbildungen aus jener Zeit vertiefen und und erhält, wie bei allen anderen Herrscherporträts im Buch, anhand einer Zeittafel einen kurzen Überblick über Leben und Taten des jeweiligen Herrschers.

Konstantin I. und die Geburt des "Byzantinischen Reiches" las ich mit viel Neugierde, aber auch das Porträt Karls des Großen. Auf diesen Seiten begeisterte mich eine Abbildung eines Gemäldes von Dürer, das ich bislang nicht kannte. Dieses zeigt Karl den Großen im Krönungsgewand. Man liest u.a. von dem Sieg über die Sachsen, dem Staatsschatz, der Kaiserkrönung und vielem anderen mehr, d.h. über Sachverhalte, die viele in der Schule schon einmal gehört haben dürften und hier wieder auffrischen können.

Im Rahmen des Porträts von Heinrich VIII. hat man trotz breiter Darstellung von seinen vielen Ehen nicht vergessen, den Humanisten Thomas Morus zu erwähnen, der seitens Heinrich hingerichtet wurde. An diesem Beispiel werden die Schattenseiten eines Herrschers deutlich. Solche Schattenseiten sind bei allen Herrschern feststellbar und zeigen, wozu Macht in der Regel führt.

Keiner der angeführten Herrscher ist mir wirklich sympathisch. Egoman waren sie alle. Die meisten haben ihr Volk ausgebeutet und schreckten auch vor Mord nicht zurück, wenn es um ihren Machterhalt ging. Die Frauen waren nicht besser als die Männer. Nur wenige der Herrscher besaßen wirklich Kunstsinn und förderten die schönen Künste.

Eleonore von Aquitanien trug maßgeblich dazu bei, dass die Troubadourdichtung bei den Aristokraten ihrer Zeit populär wurde. Cosimo von Medici gilt als einer der intelligentesten Mäzene in der europäischen Geschichte überhaupt. Neben diesen beiden Herrschern gab es noch einige andere, die der Kunst etwas abgewinnen konnten, doch es blieben die Ausnahmen.

Ein sehr erhellendes Buch, in dem es sich lohnt, immer wieder zu lesen.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.


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