Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Bedeutende Städte der Geschichte

An diesem überaus informativen, reich bebilderten Buch haben 50 renommierte Autoren mitgewirkt. Herausgegeben wurde das Werk von John Julius Norwich. Thematisiert wird die Geschichte, die Kunst, die Architektur, der Handel und die Politik von 70 Städten. Dabei beginnt die Zeitreise in Uruk, der ersten Stadt der Welt und endet in Chinas Superstadt Shanghai.

Das Buch ist untergliedert in:

-Die Alte Welt


-Das erste Jahrtausend n. Chr.


-Die Welt des Mittelalters


-Die Welt der frühen Moderne


-Die Stadt der Moderne


Jedem Kapitel sind die berühmtesten Städte der jeweiligen Zeit untergeordnet. Uruk war schon zu Anfang des 3. Jahrtausends v. Chr. eine blühende Stadt mit 30 000 bis 50 000 Einwohnern.


Memphis, die Hauptstadt des Alten Äyptens und Theben werden thematisert. Theben trat im 3. Jahrtausend v. Chr. als Hauptstadt des vierten Gaus von Oberägypten in die Geschichte ein. Man liest von der Hochblüte Thebens und kann aufgrund von Bildern erahnen wie schön diese Stadt einst war. Die zum Tempel von Luxor führende Prozessionsstraße beeindruckt mich besonders.


Von einigen Städten in der alten Welt habe ich noch nie gehört. Zu diesen Städten zählt Hattusa, das Bollwerk des Hethierreiches und Ninive, die Stadt, die man in der Bibel mit Reichtum und Ausschweifung gleich setzte. Die Porträts der Städte Karthago, Athen, Alexandria, Jerusalem und Rom habe ich mit allergrößtem Interesse gelesen. Die Bauten Alexandrias sollen zu Zeiten der Blüte einen unübertroffenen Glanz besessen haben. Die Rolle als Zentrum der Wissenschaft und Künste war wohl die herausragendste Errungenschaft dieser Stadt.


Teotihuacán und deren Sonnenpyramide kommen ebenso zur Sprache wie Tikal, der Schmelztiegel des Mayakultur. Zum Ende des 1. Jahrhunderts war Konstantinopel nicht nur die größte Stadt der Welt, sondern auch die christliche Hauptstadt im Osten. Man lernt ein wenig von der Geschichte der Stadt kennen und liest von der Hagia Sophia, die von Justinian errichtet wurde. Über die Pracht von Damaskus wird man informiert. Diese Stadt bildete einst ein unregelmäßiges Rechteck mit neun Toren. Bagdad und das Kalifat der Abbasiden sowie die maurische Stadt Córdoba geraten in den Fokus, auch Angkor, die Tempelstadt der Kmer und Palermo, das normanische Juwel am Mittelmeer. Stets erfährt man historisch Wissenswertes. Es ist unmöglich dies alles auch nur im Ansatz zu Papier zu bringen.


Samarkand gehört zu den Städten, die mich mit am meisten faszinieren. Diese Stadt trug einst den Beinamen "Mittelpunkt des Universums" und "Spiegel der Welt". Man liest von Timus, der von hier aus mehr als 30 Jahre lang Damaskus, Isfahan, Bagdad und Dehli brandschatzte, die Osmanen besiegte und 17 Millionen Tode zurückließ. Viel Licht hat bekanntermaßen viel Schatten im Begleitgepäck.


Man liest vom mittelalterlichen Paris auf dem Höhepunkt der gotischen Architektur, auch von Lübeck und der Renaissancestadt des Nordens Krakau, die Mitte des 15. Jahrhunderts ein kultureller Schmelztiegel war. Die Geschichte Venedigs und von Florenz wird thematisiert und man erfährt Wissenswertes über Timbuktu, die märchenhafte Stadt in der Sahara.


Cuzco, die Königstadt der Inka lernt man kennen und Lissabon im Zeitalter der Entdeckungen. Agra, die Stadt des Taj Mahal und Peking und die Verbotende Stadt interessieren mich ebenso, wie das Prag Rudolfs II. sowie Amsterdam und London von der Renaissance zur Restauration. Auch interessant sind die Anmerkungen zum nordischen Klassizismus Kopenhagens und die Porträts von St. Petersburg und Wien.


Die neueren Städte wie Singapur, New York, Sydney haben freilich auch ihren Reiz, aber es sind keine Städte, von denen man wirklich träumt. Auf mich wirken sie bedrückend.


Paris im Wandel der Zeiten gehört meine größte Liebe. Es freut mich, dass man die Facetten dieser Stadt wirklich sehr gut abgehandelt hat.


Ein Buch, das ich allen empfehle, die sich einen Überblick über die Geschichte berühmter Städte verschaffen möchten, etwa über Isfahan, der Stadt von der einst keineswegs nur persische Dichter angezogen waren oder über Meroe, der Königsstadt der Nubier, das die Griechen und Römer bewunderten.


Alles ist vergänglich, so die Botschaft des Buches, nichts ist von Bestand.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen