Geo Epoche Nr. 47 befasst sich mit der Kultur der Kelten. Diese herrschten 800 Jahre über weite Teile Europas. Da die keltischen Stämme kaum Inschriften und auch keine Geschichtswerke hinterließen, blieb von dieser Zivilisation, nachdem sie um die Zeitwende in die römische aufging, kaum etwas zurück.
Auf den ersten Seiten des Magazins lernt man Spuren dieser rätselhaften Kultur auf Fotos kennen.
Die Kelten lebten offenbar zumeist als Landwirte in Siedlungen. Sie bauten Dinkel und Gerste an und ernährten sich hauptsächlich von Getreidebrei.
Man lernt die Kelten aus der Sicht der Forscher kennen, für die das Bild der Kelten viele Schattierungen besitzt. Zur Sprache gebracht werden die Selbstwahrnehmung, die Fremdwahrnehmung, die Sprache, die Kultur und die Verwandtschaft, um auf diese Weise die Identität dieses Volkes auszuloten.
Man erfährt u.a., dass das älteste Hügelgrab der Kelten in der Nähe von Frankfurt liegt und keltische Siedlungen, wie beispielsweise Heuneburg an der Donau einem bislang ungewisses Schicksal anheimfielen. Bereits um 700 v. Chr. haben die Kelten ein unsichtbares Netz um Mitteleuropa gespannt. Wie Cay Rademacher meint, beinhaltete dieses Netz Handelswaren, Rohstoffe und Ideen des Glaubens. Keltische Hügelgräber waren Heiligtümer. Was es mit ihnen auf sich hatte, wird im Magazin gut erklärt.
Ausführlich befasst sich Dr. Anja Herold mit dem Bergbau der Kelten in Hallstatt. Zehntausende Tonnen Salz haben die Bergarbeiter zwischen 800-350 v. Chr. dem Berg dort abgerungen. Dadurch beherrschten die Kelten für lange Zeit den Handel mit den wertvollsten Gütern des Altertums. Bereits um 500 v. Chr. wird in Hallstadt erstmals Salz gewonnen und 1500 v.Chr.bauen die Alpenbewohner dann Salz in Schächten ab, die sie tief in den Fels hineintrieben, (vgl.:S.41).
Berichtet wird in einem der Beiträge des Magazins über die Fürstin von Vix, die an der Seine lebte und nach ihrem Tode wie eine Gottheit verehrt wurde. Berichtet wird auch über den Sturm auf Rom und ferner über den keltischen Totenkult, sowie über eine der größten keltischen Siedlungen: Manching. Dieser Ort kontrollierte vor allem den Handel zwischen Ost und West entlang der Donau. Der Wohlstand keltischer Städte soll sich dabei primär auf Sklavenhandel und Aktionen von Rauptrupps gerichtet haben.
Sehr lesenswert ist der Beitrag Martin Paetschs über die Druiden. Sie waren die geistigen Führer der Kelten, arbeiteten als Lehrer und Richter, kommunizierten mit den Göttern und entschieden über Leben und Tod, (vgl.: S. 107 ff). Die Kelten verehrten übrigens am intensivsten den Gott des Handels.
Über den Aufstand gegen Caesar seitens der Kelten wird man ausführlich unterrichtet und über das Ende der keltischen Kultur Der Krieg der Kelten gegen Caesar kostete gut 1 Million Kelten das Leben und eine weitere Million ging vermutlich in die Sklaverei. Die Römer haben ihre Tempel und Kultplätze zerstört und es sollen Hunderte Städte und Dörfer niedergebrannt worden sein, (vgl.: S. 145).
Man erfährt von den letzten Rebellen auf den Britischen Inseln und von Boudica, die zum Kampf gegen die Römer aufrief. Aber auch die letzten Rebellen unterlagen der Militärmaschine des Imperiums.
Ein sehr aufschlussreiches Magazin, das mir mal wieder verdeutlicht hat, dass die Geschichte der Menschheit letztlich nur eine Geschichte der Machtkämpfe ist. Leider.
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