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Rezension:GEO Epoche 41/2010: Indien. 1450-1948: Maharadschas, Moguln, Kolonialherren (Broschiert)

Geo Epoche Nr. 41 befasst sich mit Indien. Bemerkenswert sind die vielen beeindruckenden Fotos aus längst vergangenen Tagen gleich zu Beginn des Magazins.

Thematisiert werden die indische Geschichte ab 2600 v. Chr., die Stadt Vijayagara und das, was sich zwischen 1340-1565 dort zugetragen hat. Die Könige an diesem Ort begriffen sich als Vertraute der Götter. Die Hindu-Stadt wurde allerdings von den Muslimen erorbert. Auf diese Weise ging in Südindien das letzte Hindu-Imperium 1565 unter, (vgl. S. 28).


Sehr spannend zu lesen ist der Bericht über die Ankunft der Portugiesen auf dem Subkontinent, die dort zwei Dutzend Städte und Festungen an der West- und Ostküste errichteten. Vasco da Gama und sein Tun werden thematisiert, auch Sha Jahans Taj Mahal steht im Fokus eines Berichtes.


Die East Indea Company und der koloniale Alltag werden sehr gut beschrieben. Lesenswert auch sind die Aufsätze über die Witwenverbrennung, über den Kampf des Mahatma Gandi, über die Maharadschas und die indische Unabhängigkeit, die natürlich ihren Preis hatte.


Berichtet wird ferner über den Kreislauf der Wiedergeburten nach hinduistischem Glauben. Jede Kreatur, ob Mensch oder Tier, verfügt ein unsterbliches Selbst, das in einem ewigen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, dem "samsara", gefangen ist. Wenn der Mensch stirbt, so geht dieser Wesenkern, der "atman", in eine neue Daseinform über (vgl.S. 149). Man erfährt in diesem Zusammenhang, was die Hindus unter einem Pantheon verstehen, wie ihr religiöser Alltag aussieht und welche Wege der Erlösung führen.


Mit großem Interesse las ich den Bericht über Taj Mahal, nicht zuletzt, weil ich vor einigen Jahren nachstehendes Buch Taj Mahal. Die Erinnerungen des Kaisers Shahjahan gelesen habe und meine diesbezüglichen Kenntnisse wieder auffrischen konnte. Das soeben erwähnte Buch möchte ich an dieser Stelle empfehlen, auch wenn ich es nicht rezensieren werde. Der fünfte Kaiser der Moguldynastie war wahrlich eine faszinierende Gestalt, m.E. eine kluge, konsequente Person.


Gandhi ist in meinen Augen einer der bedeutendsten Menschen, die je gelebt haben. Allein des Beitrags wegen, der seiner Person gewidmet ist, lohnt es sich, das Magazin zu kaufen.


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