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Rezension:Das Mittelmeer: Eine Biographie (Gebundene Ausgabe)

"Der Aufstieg Pisas und Genuas ist fast noch rätselhafter als der von Amalfi, und dieses Rätsel besteht in dem erstaunlichen Erfolg dieser beiden Städte bei der Säuberung des westlichen Mittelmeeres von Piraten und in der Schaffung von Handelsrouten damt dem Aufbau von Handels- und Siedlerkolonien bis ins Heilige Land, nach Ägypten und nach Byzanz...(S.360)

Prof. Dr. David Abulafia lehrt u.a. Geschichte des Mittelmeerraumes an der Universität Cambridge. In seinem 960 Seiten umfassenden Buch werden 3000 Jahre Geschichte abgehandelt und zwar die Geschichte derer, die das Meer befuhren und an seinen Küsten in Hafenstädten oder auf Inseln lebten. Dabei untergliedert der Autor in fünf Zeitalter:

Das Erste Mediterrane Zeitalter-22000 bis 1000 v. Chr.
Das Zweite Mediterrane Zeitalter- 1000 v. Chr. bis 600 n.Chr.
Das Dritte Mediterrane Zeitalter- 600 bis 1350
Das Vierte Mediterrane Zeitalter 1350 bis 1830
Das Fünfte Mediterrane Zeitalter 1830 bis 2010

Das von Abulafia Mittelmeer dargestellte Mittelmeer beschränkt sich auf das Meer mit seinen Küsten und Inseln und in erster Linie auf die Hafenstädte, die Ausgangspunkt aber auch Ziel all jener waren, die das Meer befuhren. Geprägt wurde das Mittelmeer, das wir heute kennen von den Phöniziern, Griechen und Etruskern, im Mittelalter dann von Genuesern, Venezianern und Katalanen, später dann von der holländischen, englischen und russischen Flotte. Darüber wird man ausführlich in Kenntnis gesetzt.

Das Buch wartet mit einem kleinen Bildteil auf, der den Textfluss aber nicht beeinträchtigt, weil er abgesondert wurde. Insofern illustrieren nur einige Kartenausschnitte den dichten, faktenreichen Text, der Liebhaber der mediterranen Region gerade in den Wintermonaten packen kann, wenn die Bereitschaft besteht, sich durch ein solch umfangreiches Werk zu arbeiten, d.h. auch immer wieder innezuhalten und sich bewusst zu machen, was die Zeitläufte bei allen Kriegen, Tragödien, Schrecken und Irrfahrten an positiver Enwicklung gebracht haben.

Es lohnt sich, weil man einen neuen Blick auf alles erhält, so beispielsweise auf alte Hafenstädte wie Marseille, Alexandria, Saloniki, Triest und Konstantinopel und das Heute als das Ergebnis des Gestern erkennt. Am Mittelmeer wird Werden und Vergehen sehr deutlich, selbst die schönen Gärten der Hesperiden hatten keinen Bestand. Entwicklung macht erforderlich, dass Altes untergeht und ersetzt wird durch Neues und wer sich gegen das Neue entscheidet, geht stets mit dem Alten unter. Das sind meine wesentlichen Erkenntnisse aus diesem Buch. Keine neuen Erkenntnisse, aber sie werden in der Kulturregion am Mittelmeer besonders deutlich. 

 Empfehlenswert.

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