"Je mehr über Werte gesprochen wird, desto weniger spielen Menschenrechte eine Rolle." (Eva Maria Bachinger, Martin Schenk),
Autoren dieses lesenswerten Zwischenrufes sind die Journalistin und Autorin Eva Maria Bachinger sowie der Journalist und Autor Martin Schenk. Er ist Psychologe und Sozialexperte der Diakonie und Mitbegründer des Anti-Armut-Netzwerks "Die Armutskonferenz". Für sein Engagement hat er zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten und schreibt regelmäßig für verschiedene Tageszeitungen.
Vor einigen Tagen erst hat mich ein Facebookfreund auf die Problematik des Wertebegriffs aufmerksam gemacht. Durch vorliegenden Zwischenruf nun ist mir klar geworden, dass Werte und Menschenrechte offenbar wenig miteinander zu tun haben und insofern auch nichts mit Ethik und Moral gemein haben. Wie die Autoren unterstreichen, verhält es sich sogar so, dass je mehr über Werte gesprochen werde, umso weniger spielten Menschenrechte eine Rolle. Das zeige sich auch in Europa immer deutlicher.
Wissen muss man, dass der Begriff "Werte" nicht aus der Ethik, sondern aus der Ökonomie kommt und der Wertebegriff den Menschen zum Spekulationsobjekt macht.
Zu Recht fragen die Autoren, was von einer Wertedebatte zu halten ist, in der die sozialen Grundrechte missachtet und die Armut erhöht werde und machen dies an Beispielen deutlich.
Soziale Ausgrenzung führt zum Wunsch nach Anerkennung Es stimmt, "wo wir gestalten können, Anerkennung erfahren und sozialen Ausgleich erleben, dort wächst Vertrauen – und sinkt der Hass". Wir haben es in der Hand, ob wir im Vorkrieg leben oder im Frieden.
Ich möchte den Zwischenruf der beiden Autoren nicht zusammenfassen, sondern Sie an dieser Stelle nur bitten, ihn zu lesen und sich bewusst zu machen, was in Europa derzeit spaltend wirkt und die Menschen immens entsolidarisiert.
Wer Parteien wählt, die die Entsolidarisierung forcieren, darf sich nicht wundern, wenn die Unruhen stärker werden und die Radikalisierung zunimmt
Sehr empfehlenswert
Helga König
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