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Rezensionen:Von der Residenz zur Hauptstadt - Paris im hohen Mittelalter (Gebundene Ausgabe)

Prof. Dr. Andreas Sohn bringt dem Leser in diesem Buch die Stadt Paris im hohen Mittelalter nahe. Nicht uninteressant für Paris-Besucher, deren Zeitreise nicht bei Ludwig XIV. enden, sondern in die Zeit zurückreichen soll als Thomas von Aquin obigen Satz formulierte, den ich überaus bemerkenswert finde.
Der Autor untergliedert sein Thema in drei große Abschnitte:

Die Zentrierung von Politik und Verwaltung in Paris

Paris als aufblühendes Wirtschaftszentrum

Paris als universitäres und kulturelles Zentrum

Seinen umfangreichen Ausführungen schickt Prof. Dr. Sohn eine mehrseitige Einleitung voraus. Dann befasst er sich zunächst mit der Geologie und Topographie des Pariser Beckens und schreibt über die Seinestadt und die Ile-de France in der Antike und im Frühmittelalter. Diese Ausführungen habe ich mit großem Interesse gelesen, weil ich vor einigen Tagen in einem Reisebuch Highlights Paris: Die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten über die Stadt diesbezüglich auch schon Wissenswertes in Erfahrung gebracht habe und dieses Wissen nun vertiefen konnte.

Mein besonders Augenmerk galt dem dritten Abschnitt. Hier wird man u.a. über Schule und Bildung in Frankreich bis zum beginnenden 11. Jahrhundert aufgeklärt, liest über Domschulen im 11. und 12. Jahrhundert, so etwa in Chatres, Laon und Reims. Erst später sollte die Kathedraleschule in Paris aus dem Schatten ihrer Rivalen heraustreten, (vgl.: S. 151).

Der Autor nennt die allgemeinen Gründe für den Bildungsaufschwung in Paris im 12. Jahrhundert. So soll die steigende Zahl der Scholaren aus dem niederen Adel und dem Bürgertum ein Motiv dargestellt haben, das gespeist war aus dem Wissenschaftsdrang und dem Streben nach sozialem Aufstieg.

Man erfährt spezifische Faktoren für die Entstehung und die Ausstrahlung der Pariser Universität und wird über das mittelalterliche "Quartier Latin" in Kenntnis gesetzt. Alles recht spannend zu lesen für Liebhaber dieser Stadt. Die umfangreichen Fußnoten machen deutlich, dass dieses Buch wissenschaftlichen Tiefgang besitzt und sich somit nicht als Erbauzngsliteratur eignet. Wer beim Lesen zu staunen beginnt, darf sich freuen, denn seine Sehnsucht nach Wissen wird hier garantiert befriedigt.

Empfehlenswert.
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