Autor dieses Werks ist Prof. Dr. Peter Schuster. Er ist an der Universität in Bielefeld tätig und hat dort den Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit inne.
Das Buch befasst sich mit der Geschichte des Tötens und ist ein #Plädoyer gegen die #Todesstrafe und religiösen Fundamentalismus.
Das Buch befasst sich mit der Geschichte des Tötens und ist ein #Plädoyer gegen die #Todesstrafe und religiösen Fundamentalismus.
Schuster hält fest, dass die Todesstrafe eine der sichtbarsten und intensivsten Ausdrucksformen staatlicher Herrschaft über Menschen ist. Obschon die Todesstrafe in über 100 Ländern dieser Erde abgeschafft ist, ist sie leider nach wie vor ein Thema. Wir werden diesbezüglich täglich in den Medien informiert.
Im 19. Jahrhundert noch waren Hinrichtungen öffentliche Veranstaltungen. Damit, so Schuster, war die Todesstrafe stets mehr als ein juristisches Problem. Sie diente der Machtdemonstration, Reinigung, Rache, Vergeltung, der Einschüchterung und als blutiges Spektakel. Stets war sie "eine religiöse oder quasi-religiöse Strafe, eine Etappe auf dem Weg zum irgendwie definierten Heil".
Gezeigt wird in diesem Buch wie groß der religiöse Einfluss in der Geschichte des Tötens war. Er hat sich keineswegs nur auf die Sorge um das Seelenheil der Verurteilten beschränkt, sondern prägte auch die Gesetzgebung, die Ausgestaltung des Hinrichtungsrituals sowie dessen Legitimierung.
Der Einleitung wurde ein Zitat von Camus vorangestellt. Es lautet: "In der Tat und Wahrheit ist die Todesstrafe durch die Jahrhunderte hindurch immer eine religiöse Strafe gewesen."Albert Camus, 1957. Dies ist der Gedanke, der durch Fakten im Buch bestätigt wird.
Bemerkenswerterweise waren in der vormodernen Blutjustiz die zum Tode Verurteilten zumeist keine Mörder, sondern Diebe. Diebstahl war ein Armutsdelikt und wurde besonders brutal geahndet. Darüber hinaus wurden Verstöße gegen die religiöse Ordnung strafmäßig sehr verfolgt.
Man wird darüber aufgeklärt, auf welche Weise Hinrichtungen zu einem religiösen Ritual wurden und wird ausführlich über die Arten der Tötungen informiert. Die Rede ist u.a. von solch perversen Todesstrafen wie dem Enthaupten, Rädern, Verbrennen und Vierteilen.
Auch über Hinrichtungen von Frauen im Mittelalter liest man Aufschlussreiches und es wird sehr schnell klar, dass die Justiz, wie man sie heute noch im Orient erlebt, jener sehr ähnlich ist, die auch die Christen in Europa vor der Aufklärung als die richtige Methode im Umgang mit Regelbrechern ansahen.
Erst wenn Humanismus und Aufklärung den Geist erhellen, wird die Todesstrafe weltweit dem Gestern angehören. Das sollte sich jeder bewusst machen und danach sein Handeln ausrichten.
Ein sehr aufschlussreiches Buch.
Empfehlenswert.
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