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Rezension:Zug um Zug (Gebundene Ausgabe)

Helmut Schmidt und Peer Steinbrück, fraglos mit die brillantesten Köpfe, die die SPD sich rühmen kann, in ihren Reihen einen exponierten Platz inne zu haben, treffen sich in dem vorliegenden Buch "Zug um Zug" , um aus der ihrer jeweils eigenen Sicht, hochaktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und sozialem Gemeinwesen dem geneigten Leser näher zu bringen.


Dabei vergessen sie nicht über das Funktionieren unserer Elite nachzudenken, über die Verantwortung dieser Funktionsträger zu diskutieren, um dann die Folgen bei entsprechendem Fehlverhalten aufzuzeigen.

Über Helmut Schmidt, dem Hanseat altehrwürdiger Schule möchte ich hier nur eins sagen, die Kenntnis seiner eindrucksvollen Vita muss ich nicht besonders erwähnen, die meisten Deutschen kennen sie.


Hervorheben möchte ich die Tatsache, dass er einer der ganz wenigen Persönlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland ist, der über die Grenzen aller Parteien, aller Gesellschaftsschichten und aller intellektuellen Kontroversen höchsten Respekt genießt, ja geradezu geliebt und verehrt wird, eine Tatsache, die der äußerlich eher kühl wirkende Hamburger vermeintlich nur ungerne hört.

Zudem sehen die meisten Deutschen in ihm eine moralische Instanz, die glaubwürdige Werte des Miteinanders anmahnt, Werte, die in unserer heutigen Zeit längst verloren gegangen zu sein scheinen.

Als "Elder-Statesman" wird sein Rat weltweit geschätzt, nicht zuletzt durch seinen scharfen Verstand, seine brillanten Analysen und seine schonungslose Offenheit, die ihn nicht um den Brei reden lässt, sondern stets versucht den Kern des Problems darzustellen.

Auch Peer Steinbrück ist Hanseat, ein Hanseat der alten Schule, ebenfalls ein brillanter Kopf und schon deshalb Helmut Schmidt nicht unähnlich. Doch beide verbindet noch Vieles mehr. Ihr Studium der Volkswirtschaft, die gleichen politischen Ziele, die beide am besten in der SPD vertreten sehen, ihre mitunter nicht unproblematische Beziehung zu dieser Partei und jeweils eine selbstbewusste Persönlichkeit hat sie zu Freunden werden lassen, obschon sie aus unterschiedlichen Generationen stammen und völlig unterschiedliche Lebenserfahrungen gemacht haben.

Peer Steinbrück hat das wichtige Finanzministerium in der Finanzkrise 2008 inne gehabt und mit klugen Entscheidungen und schnellem Handeln bewiesen, dass er für jedes hohe Amt im Politikbetrieb der Bundesrepublik Deutschland befähigt ist, auch zum Amt des Bundeskanzlers, wo seine fundierten volkswirtschaftlichen Kenntnisse eine nicht zu unterschätzende Hilfe bei der Bewältigung der aktuellen Schuldenkrise sein könnte.
Das Gespräch dieser beiden überzeugten Sozialdemokraten schlägt von daher einen weiten Bogen, beginnend mit der globalen Veränderung der Machtverhältnisse, sowohl politisch als auch ökonomisch, wobei beide überzeugte Europäer sind und für sie das Allgemeinwohl von größter Bedeutung ist.
Dies ist die erste Aufgabe eines Politikers und deshalb würden sie vom Volk gewählt, so die beiden Herren. In krassem Gegensatz hierzu handeln die profitgierigen Investmentbanker und es wird allerhöchste Zeit, dass die demokratischen Regierungen diese Finanzjongleure wieder an die Leine legen, um sie in politische Rahmenbedingungen einzubinden, darin besteht absoluter Konsens zwischen Helmut Schmidt und Per Steinbrück. Jedoch nicht nur Kritik wird in diesem Buch angebracht, sondern es werden auch konstruktive Lösungsansätze zur Bewältigung der Krisen aufgezeigt, deren Umsetzung vielleicht schon nach der nächsten Bundestagswahl Realität werden könnte.
Dies ist ein wirklich lesenswertes Buch, zweier kluger Köpfe, das durch den unendlichen Erfahrungsschatz eines der bedeutendsten Politiker, aber auch eines hochgeschätzten Publizisten bereichert ist. Zukunftsperspektiven werden durch einen möglichen Kanzlerkandidaten dargelegt, wobei man beim Lesen nicht vergessen darf, für welche Partei das Herz der beiden Diskutanten schlägt.
Empfehlenswert.

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