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Rezensionen:Sahibs, Sklaven und Soldaten. Geschichte des Menschenhandels rund um den Indischen Ozean (Gebundene Ausgabe)

Michael Mann ist der Autor dieses packend geschriebenen Buches über die Geschichte des Menschenhandels rund um den indischen Ozean.

Rechtlich gesehen ist ein Sklave ein Mensch, der in das Eigentum eines anderen Menschen übergeht und jederzeit veräußerbar ist. Dabei gelten der Sklave und die Sklavin vielfach als Sache. Gleichwohl können sie auch, je nach kulturellem und sozialem Kontext juristisch als Person verstanden werden, (vgl.: S.10).

Der "Rome Final Act" (17.7.1998), der vom Internationalen Gerichtshof von Den Haag verabschiedet wurde, sieht in Sklaverei einen Akt gegen die Menschlichkeit. Deshalb auch fällt Sklaverei unter die Rechtssprechungsgewalt des Gerichtshofs.

Selten wurde mit Sklaven so brutal umgegangen wie auf den Plantagen der Inseln der Karibik, denn Sklaven waren billige Arbeitskräfte, die nicht im Überfluss vorhanden waren und mit denen schonend umgegangen werden musste.

In den Anrainerregionen des Indik, konnten Sklaven seitens des Haushaltsvorstandes jederzeit freigelassen und in die Gesellschaft entlassen werden. Dies war in der Karibik offenbar nicht möglich.

Weil ein permanenter Mangel an Arbeitskräften und an Sklaven herrschte, produzierte Sklaverei auch den Handel mit Sklaven.

Das Buch beginnt mit der Darstellung des Menschenhandels im 16. Jahrhundert und endet im frühen 20. Jahrhundert. Thematisiert wird zunächst die Sklaverei im Indischen Ozean oder Indik, die Sklaverei auf der Arabischen Halbinsel und im östlichen und südlichen Afrika, in Südasien und Südostasien. In der Folge wird ausführlich man über den Sklavenhandel zu Lande und zu Wasser informiert und wird schließlich faktenreich über die Abschaffung des Sklavenhandels und der Sklaverei in Kenntnis gesetzt.

Das Werk bietet die Möglichkeit sich einen Überblick über Rechtshintergrund, Rechtspraxis, Lebenswirklichkeiten, Arbeitswelten, gesellschaftliche Verankerungen, kulturelle Ausprägungen und Kampagnen zur Abschaffung von Sklavenhandel und Sklaverei im Indischen Ozean zu verschaffen.

Ein Buch, das man lesen sollte, um zu begreifen, weshalb die Menschenrechte eine so essentielle Errungenschaft für uns alle sind.
Empfehlenswert.

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Rezension:Paradies in schwerer Zeit - Künstler und Denker im Exil in Pacific Palisades (Gebundene Ausgabe)

Dr. Thomas Blubacher porträtiert in seinem Buch Künstler, Schriftsteller, Theatermacher, Musiker und Philosophen, die in der Zeit zwischen 1933 und 1945 im amerikanischen Exil in der Nähe von Hollywood neue Arbeitsmöglichkeiten zu finden suchten.

Es geht dabei um einen Ort mit dem Namen "Pacific Palisades". Dort nämlich fanden viele Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst und Wissenschaft Zuflucht und nannten dieses Exil "Weimar unter Palmen", nicht zuletzt weil einige der wichtigsten Exponenten des Kulturlebens der Weimarer Republik zusammentrafen, das aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 ein brutales Ende gefunden hatte.


Man erfährt zunächst Näheres über die Exilbedingungen, die die USA damals an die Emigranten stellte und hat dann Gelegenheit mit den Lebensgeschichten dieser Personen näher zu befassen.


Diese berührenden Geschichten sind mittels Fotos illustriert. Es ist allerdings unmöglich auf die einzelnen Porträts näher einzugehen. Zur Sprache gebracht werden u.a. die Geschichten von Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Ludwig Marcuse, Erich Maria Remarque, Berthold Brecht und Helene Weigel, Thomas und Katja Mann, Heinrich und Nelly Mann, Vicky Baum, Fritz Lang, Alfred Döblin, Franz Werfel und Alma Mahler-Werfel, Lion und Marta Feuchtwanger und vielen anderen mehr.


Freisler hatte übrigens die Schwester Remarques ermorden lassen und zwar mit den Worten "Ihr Bruder ist uns leider entwischt, sie aber werden uns nicht entwischen". Der Schriftsteller von "Im Westen nichts Neues", dessen 1929 erschienenes Buch in den ersten anderthalb Jahren 3, 5 Millionen mal weltweit verkauft worden war, musste akzeptieren, dass die Nazis es 1933 ins Feuer warfen und dass ihm die Staatsbürgerschaft aufgrund dieses Antikriegsbuches aberkannt wurde.


Das Buch dokumentiert, dass im Nazideutschland für Intellektualität und Kultur kein Platz war. Welche Folge das hatte, machen die 50 Millionen Toten in der Zeit der Nazi-Herrschaft deutlich. Dies sollten wir uns täglich bewusst machen.

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Rezension:Die großen Pioniere und ihre Expeditionen (Gebundene Ausgabe)

"Der Atlas der Entdeckungen" ist in meinen Augen ein ideales Weihnachtsgeschenk für heranwachsende, interessierte Menschen, die sich für die Geschichte der großen Pioniere und ihre Expeditionen begeistern können.

Dieses reich bebilderte Buch enthält eine Fülle von kleinen informativen Texten sowie detaillierten Karten und Abbildungen, die dokumentieren wie die großen Pioniere einst reisten.
Untergliedert ist der Atlas in die Teile:

-Antike bis 1500

-Von 1500 bis 2000

-Die letzten Grenzen

Sehr anschaulich erfährt man Näheres zu den Entdeckungsreisen Alexanders des Großen, zu den römischen Expeditionen nach Afrika, zur "Geographike" des Ptolemäus, über die Portugiesen an Afrikas Westküste, über Vasco da Gama, über den Vertrag von Tordesillas, über Vespucci in Südamerika, über Pedro A. Cabral, über Magellan auf den Philippinen, über Expeditionen in den Regenwald, über Hernán Cortés u.a. mehr.

Der Atlas ist ein Nachschlagewerk, das kein Detailwissen vermittelt, sondern einen groben Überblick verschafft und aufgrund der vielen Bilder sowie des Kartenmaterials dem Leser das Gefühl gibt, bei den Entdeckungsreisen mit dabei gewesen zu sein. Mit einem Wort, hier geht es um Abenteuer im Kopf, die bekanntlich die wahren Abendteuer sein sollen.


Ich habe einige Bücher aus der "Edition Erdmann" gelesen, die sich ausführlich mit Entdeckungsreisen längst vergangener Tage befassen. Wer einen schnellen Überblick haben möchte, sollte eher zum vorliegenden Atlas greifen. Allerdings macht dieses Buch neugierig auf weitere Infos, die man sich dann in den einzelnen Reisebeschreibungen der Entdecker, wie erwähnt, beschaffen kann.
Empfehlenswert.

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Rezension:Das europäische Geschichtsbuch: Von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert (Gebundene Ausgabe)

DAS EUROPÄISCHE GESCHICHTSBUCH - Von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert ist eine europäische Initiative von Frédérice Delouche. Die 15 Autoren kommen aus 13 Ländern Europas. Eingeteilt ist das Buch in 13 Kapitel, denen ein Vorwort des Herausgebers und ein Vorwort des Verlegers und Grundbetrachtungen mit dem Titel "Wesenszüge Europas" sowie Fragen an die europäische Geschichte vorangehen.

Die einzelnen Kapitel mit jeweils zahlreichen Untergliederungen sind in folgende Themenbereiche gegliedert:

-Von Tundra zu Tempel (Ur- und Frühgeschichte- 4. Jahrhundert v. Chr.)

-Das römische Weltreich (6. Jahrhundert v. Chr. -5. Jahrhundert n. Chr.)

-Das Byzantinische Reich und das Abendland (6. -11 Jahrhundert)

-Das christliche Europa im Mittelalter (11.-13. Jahrhundert)

-Die Renaissance- Krise und Aufbruch (14.-15. Jahrhundert)

-Begegnung mit der Welt (15. -18. Jahrhundert)

-Reformation und Absolutismus (16. Und 17. Jahrhundert)

-Die Aufklärung und die Ideen der Freiheit (1700-1815)

-Europa auf dem Weg zur Moderne (Das 19. Jahrhundert)

-Auf dem Weg zur Selbstzerstörung (1900-1945)

-Von der Teilung zur Öffnung (1945-1985)

-Rückkehr und Verwandlung Europas (1985-2011)

Im Rahmen der Grundbetrachtungen möchte ich die Gedanken hervorheben, die die sprachliche Vielfalt als Ursache der Zersplitterung hinterfragt. 43 Sprachen werden in Europa gesprochen und es werden drei Schriftsysteme verwendet, die alle auf Konsonanten-Systemen beruhen. Das sollte man sich bewusst machen.

Das Buch beginnt mit der Thematisierung der ersten Menschen in Europa, den Neandertalern und den Cro-Magnon-Menschen, berichtet von der so genannten neolithischen Revolution und den großen steinzeitlichen Grabbauten, wie etwa den Megalith-Denkmälern in Frankreich, England, Irland und Malta, um sich dann mit der Metallzeit und dem damaligen Handel im Mittelmeerraum zu befassen. Man ist erstaunt, zu welch künstlerischen Hochleistungen man zu jenen Zeiten schon in der Lage war. So wurde ein "Kultwagen" im Gräberfeld von Hallstatt ausgegraben, der an den Kunstfertigkeiten unserer Vorfahren keine Zweifel lässt.

Im Rahmen der Darstellung der griechischen Kolonisation wird Heraklit in einem Spezialmerkkasten hervorgehoben und dessen wichtigste Gedanken kurz erläutert. In der klassischen Antike dann ist es Perikles und die Verfassung Athens, die betont werden. Später liest man Näheres zu den Sophisten und der Wahrheit.

Es ist natürlich unmöglich das gesamte Buch hier in Kurzform wiederzugeben. Das allein würde 5 Seiten und mehr beanspruchen. Mein Eindruck ist der, dass alle wesentlichen geschichtlichen Sachverhalten und das Denken in den verschiedenen Epochen sehr gut dargestellt worden sind. Die 250 Abbildungen und das Kartenmaterial vervollständigen die Texte.

Vor einigen Jahren kaufte ich mir die 20 bändige Ausgabe "Welt- und Kulturgeschichte" der ZEIT, die ich immer noch zu schätzen weiß und habe einige Textvergleiche vorgenommen, um zu sehen, ob im vorliegenden Buch auf alles Wesentliche eingangen worden ist, was die europäische Geschichte anbelangt.

Mein Eindruck ist, dass es gut gelungen ist, unsere europäische Geschichte facettenreich bis zum heutigen Tag zu beleuchten und Zusammenhänge herzustellen, aus denen sich die besser Zeitläufte begreifen lassen. Wir müssen uns mit der europäischen Vergangenheit auseinandersetzen, um in der Zukunft ein vereintes Europa möglich zu machen. Fehler gilt es aufzuspüren und zu analysieren, um sie zukünftig zu meiden. 50 Millionen Tote im 2. Weltkrieg solten uns zu denken geben.

Ein gutes Buch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Ritter auf dem Meer. Seemacht und Seewesen zur Zeit der Kreuzzüge (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch von Georg-Michael Fleischer ist in drei große Abschnitte gegliedert:

1. Teil: Die Seemacht am Mittelmeer von den Ursprüngen bis zu den Kreuzzügen

2. Teil: Seemacht und Seegeltung im Gang der Geschichte (1096-1291)

3. Teil: Seewesen im Mittelalter
Für die Entwicklung als gemeinsamer kulturgeographischer Lebensraum war die Eroberung des Meeres als Lebensader der Kommunikation und des wirtschaftlichen sowie kulturellen Austauschs der verschiedenen Völker unerlässlich. Man wird im Buch mit dem Ursprung aller Seefahrt vertraut gemacht, liest von der bronzezeitlichen Mittelmeerschifffahrt, den Griechen, Puniern, Römern, sprich der Seefahrt in der Antike und hier auch von dem Kampf um die Vorherrschaft zwischen Karthago und Rom.

Thematisiert werden die byzantinische und die arabische Seemacht und zur Sprache gebracht wird auch wie italienischen Fischerhäfen zur Seemacht aufstiegen. Die Rede ist von Amalfi, Pisa, Genua und Venedig.Doch es werden auch Seestädte in Frankreich und Spanien beleuchtet, auf die Normannen in Italien und Sizilien eingegangen und auch über die Geißel der Meere- die Piraten ist Aufschlussreiches zu Papier gebracht worden.

Im zweiten Teil hat man zunächst Gelegenheit Näheres über den ersten Kreuzzug (1096-1099) zu erfahren. Hier liest man auch über Antiochia, der Stadt, die für die Kreuzfahrer zu einer Schlüsselstellung für den Zug ins Heilige Land wurde. Man erfährt des Weiteren über die Eroberung der Levantehäfen, über die Seegefechte des zweiten Kreuzzuges (1147-1149), über den dritten Kreuzzug (1188-1292) sowie den vierten Kreuzzug (1202-1204) Erhellendes und wird hier ausgiebig über die Entstehung der venezianischen Flotte unterrichtet. Auch die dann noch folgenden Kreuzzüge machen deutlich, dass es sich bei den Kreuzzügen letztlich um Seefahrergeschichten handelte.

Man lernt deshalb auch die Schiffe der Kreuzfahrerzeit kennen und erfährt etwas über die Pferdetransporte während der Kreuzzüge, um schließlich mit dem mediterranen Seewesen im Hochmittelalter vertraut gemacht zu werden. Hier wird dann die Handels-und zivile Schifffahrt fokussiert, denn ungeachtet aller kriegerischen Konflikte, sei es zwischen den Europäern und den Muslimen im Kampf um das Heilige Land, der italienischen Seestädte untereinander oder zwischen dem normannischen Sizilien, Byzanz, Genua und Venedig und den anderen Auseinandersetzungen im Mittelmeerraum, die man im Buch kennenlernt, florierte der Handel der Europäer mit der Levante, mit Ägypten und mit Nordafrika, (vgl.: S. 163).

Aufgeklärt wird man über die Grundzüge der Entwicklung des mittelalterlichen Seerechtes, das einstige Seeversicherungswesen, der übrigens ersten Sachversicherung, über die Seesignale, über Navigation, Seekarten und über das Lotsenwesen.

Schlussendlich liest man noch über die Pilgerfahrten zwischen 1150-1450 nach Jerusalem, über das Leben in damaligen Zeiten an Bord und hier auch über die medizinische Versorgung.

Ein spannendes Buch über die Beschwerlichkeiten längst vergangener Zeiten als Männer aufgrund von Gier, Abenteuerlust und überzogenen religiösen Ideen am liebsten eines werden wollten: Ritter auf dem Meer.
Empfehlenswert.

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Rezension:Die Macht der Bilder: Amerikanische Präsidenten und ihre Inszenierung (Gebundene Ausgabe)

National Geographik zeigt in die "Die Macht der Bilder" die besten Aufnahmen der Präsidentenfotografen aus den letzten 50 Jahren. Diese Fotografen sind am Ende des Buches aufgelistet und man erfährt hier auch Wissenswertes zu ihrer jeweiligen beruflichen Karriere.

Bei den Fotografen handelt es sich um: Cecil Stoughton, Yoichi Okomoto, Ollie Atkins, David Hume Kennerly, Michael Evans, David Valdez, Bob McNeely, Eric Draper und Pete Souza.

Die Fotos werden von Texten begleitet, die einen guten Eindruck von der Welt der Präsidentenfotografen vermitteln. Pete Souza ist verantwortlich für drei weitere Fotografen, vier Bildredakteure, einen Fotoarchivar und einen Spezialisten für Videoaufnahmen. Er begleitet Präsident Obama 7 Tage die Woche auf all seinen Wegen.

Die erste Fotografie von einem amtierenden amerikanischen Präsidenten war ein Kabinettsfoto. Aufgenommen wurde es 1846. Gezeigt wird Präsident James K. Polk und dessen Kabinett. Man erfährt, dass in den frühen Tagen der Fotografie die Bilder ausnahmslos Daguerreotypien positive, einem Spiegelbild ähnliche Bilder waren, die man auf versilberten Kupferplatten einfing, die zuvor chemisch behandelt wurden, damit sie empfindlich auf Licht reagierten.

Man liest in der Folge Wissenswertes über die technischen Fortschritte in der Fotografie und immer wieder Näheres zu dem Procedere, das den Bildern, die im Buch gezeigt werden, vorausging.

Obschon mit all den Bildern natürlich Geschichten erzählt werden und Imagepflege betrieben wird, habe ich mir diese Aufnahmen dennoch mit großer Neugierde angesehen und versucht, hinter die offizielle Inszenierung zu blicken. Dabei ist mir von allen im Buch gezeigten Präsidenten Obama der liebste, weil er spürbar viel Seele besitzt. Ein gutherziger, nachdenklicher, analytischer Mensch, eine Person mit sogenannter "professioneller Intelligenz", einer der wenigen Ausnahmemenschen, der es gewiss nicht einfach hat.

Es macht Freude die Bilder, die ihn zeigen, zu betrachten und ihn mit anderen Präsidenten zu vergleichen. Nicht jeder war ein Alphamann. Er ist es, ohne Zweifel.

Empfehlenswert.

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