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Rezension:13 Hochzeitspaare auf der Titanic (Gebundene Ausgabe)


Gill Paul ist der Autor dieses reich illustrierten Buches, das die Geschichte von 13 Hochzeitspaaren erzählt, die sich 1912 auf der Titanic befanden als dieser Luxusdampfer unterging.

In der Einleitung erfährt man Wissenswertes über dieses Unheils-Schiff, dessen Gesellschaftsräume und Kabinen nach dem Vorbild der besten europäischen Hotels im Stil verschiedener Epochen eingerichtet waren. Zu verstehen war die Titanic wohl als schwimmendes Luxushotel. Erster- Klasse- Passagiere stand ein Schwimmbecken, ein türkisches Bad, eine Squashanlage und eine Sporthalle zur Verfügung. Sogar ein Palmengarten war vorhanden. 20 Meter war die Prunktreppe der ersten Klasse hoch und wurde von einer Kuppel gekrönt. Das Schiff hatte alles nur eines nicht: Genügend Rettungsboote.

Man liest wie der Luxusdampfer in See sticht und sich dem Eisfeld nähert, wie er der Schiffsrumpf am Eisberg entlangschrammte, wie die Nähte rissen und liest alsdann, was in den Folgestunden geschah…

13 Hochzeitpaare werden zunächst auf Bildern vorgestellt. Über John Jacob und Madeleine Astor hatte ich hatte ich früher schon mal etwas gelesen, kann mich allerdings nicht mehr erinnern in welchem Zusammenhang und wo. Die schöne Madeleine war auf der Hochzeitsreise 18 Jahre alt, ihr steinreicher Gatte 29 Jahre älter als sie. Trotz anderem Anschein war es eine Liebesheirat. Man liest wie es zu dieser Verbindung kam, liest vom Reichtum der Astors, dem Skandal über diese Beziehung, der der Grund für eine ausgedehnte Hochzeitsreise war. John Astor, der auf dem untergehenden Schiff vielen Frauen das Leben gerettet hat, sah seine junge schwangere Frau in jener Nacht das letzte Mal, denn er ging wie viele andere Männer mit dem Schiff unter. Für ihn war es selbstverständlich als Gentleman zu handeln, sich nicht durch Bestechung einen Platz in einem der Rettungsboote zu ergattern und dies obschon er rund 2500 Dollar in seiner Tasche bei sich trug. Der reichste Mann der Titanic war ein Ehrenmann, für ihn galt, Frauen und Kinder haben bei der Rettung Vorrang. Das darf nicht unerwähnt bleiben. Seine Frau, die das Schiffsunglück überlebte, gebar einen Sohn, trauerte lange um John Jacob, bevor sie erneut heiratete...

Kann man einen Mann, der so selbstlos und edel agiert, überhaupt vergessen? Ich vermute nicht.

Ich möchte die Geschichten an dieser Stelle nicht nacherzählen, wohl aber das Buch all jenen empfehlen, die ein wenig mehr begreifen möchten von dem, was sich auf der Titanic einst zutrug und was mit den Überlebenden geschah.

 Ein beeindruckendes Buch von Liebe und Tod, das ich allen empfehle, die etwas mehr über Menschen und ihre Verhaltensmuster in Extremsituationen erfahren möchten.

Sehr empfehlenswert.

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