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Rezension: Die Farben des Krieges

Dieser Bildband mit dem Titel "Die Farben des Krieges" dokumentiert anhand von Farbfotografien des amerikanischen Fotografen Julien Bryan die Belagerung Warschaus seitens der deutschen Soldaten. Der Dokumentarfilmer und Fotograf Bryan kam im September 1939 nach Warschau, unmittelbar bevor die Stadt durch einen Kordon deutscher Wehrmachtssoldaten eingeschlossen wurde.

Zwei Wochen hielt sich Bryan dort auf, und fotografierte und filmte. Er hielt damals alles Erschütternde in Bildern fest, obschon er kein Kriegsberichterstatter war. Später notierte er, dass es nicht die zerstörten Häuser waren, die ihn irritierten, sondern die Menschen, die trotz der Zerstörung und des Leides weiterhin ihrer Arbeit nachgingen und ihren Dienst nicht quittierten, (vgl.: S.7). Der Fotograf erkannte vielleicht deshalb nicht sofort den Ernst der Situation. Er glaubte die Kämpfe würden denen des 1. Weltkrieges ähneln und begriff erst wenig später die Kombination aus Blitzkrieg und totalem Krieg.

Bryan war in der Lage die Motive seiner Fotos selbst zu wählen, dennoch sah er letztlich nur die Orte, zu denen er seitens seiner polnischen Begleiter geführt wurde. Auf den Fotos sieht man anfänglich noch unzerstörte Häuser und Plätze, liest Auszüge aus Berichten Julien Bryans und wird dann mit der Zerstörung konfrontiert. Das Opernhaus im Zentrum der Stadt lichtet er noch unzerstört ab, um anschließend einen Bombenkrater auf dem Gelände des Krankenhauses, verwüstete Krankenstationen und zerfetzte Patienten zu zeigen.

Bryan fotografiert Menschen, die durch die Bombenangriffe obdachlos geworden sind und immer wieder Juden, die die Steinmassen der eingestürzten Häuser wegschaufeln. Er zeigt Frauen und Kinder, die durch die feindlichen Bomben getötet worden sind und stets auch arbeitende Menschen inmitten des Chaos. Die Bilder werden Seite um Seite grauenvoller dabei spricht die Trauer in den Gesichtern der Bevölkerung eine deutliche Sprache und wirft immer wieder die gleiche Frage auf. Weshalb tun Menschen ihren Mitmenschen solche Brutalität an? Weshalb ist es nicht möglich in Frieden miteinander zu leben?

Den Polen blieb nichts anderes übrig als zu beten und sie tun es auf vielen der Bilder, doch die Gebete schützen nicht vor den Wehrmachtssoldaten. Das machen all die Bilder deutlich. Eine junge Frau liegt blutend im Gras, sie scheint tot zu sein. Ihrer Schwester bleiben nur noch die Tränen. All die Verletzten, auch Babys in Krankenhäusern und die Flüchtenden, mit dem Notwendigsten bepackt, dokumentieren die Niedertracht und Zerstörungswut der Nazis, für die es keine Rechtfertigung gibt.

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