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Rezension: Das Ende der Gewissheiten: Reden über Europa (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch enthält Reden über Europa von Ulrich Beck, Professor und Direktor des Soziologischen Institutes der Ludwig-Maximilians- Universität bis 2009 und jetzt Gastprofessor in Harvard, Bazon Brock, Philosoph und Professor der Kunst und Ästhetik an der Universität Wuppertal, Konrad Paul Liessmann, Essayist, Literaturkritiker und Professor für Philosophie an der Universität Wien, Jakob von Uexküll, Stifter des "Alternativen Nobelpreises" und Initiator des World Future Councils und vielen anderen mehr.


Das Buch erschien 2009. Für die Autoren der Anthologie ist die globale Krise, gemeint Klimawandel und Artensterben, Hungerkatastrophen, die Verknappung der natürlichen Ressourcen, Terrorismus und zerfallende Staaten, ein Wendepunkt. Diese Krise, die aus vielen kleinen und großen Krisen besteht, könnte nämlich das Überleben auf unserer Erde infrage stellen, so Michael M.Thoss, Geschäftführer der Allianz Kulturstiftung, weil diese Krisen sich auf gefährliche Weise potenzieren. Gefragt wird, wie sich Europa gegenüber der Bedrohung positioniert und was wir zur Bewältigung beitragen können. Analysiert wird im Rahmen der Reden die derzeitige Verfasstheit Europas und in diesem Zusammenhang unsere Zukunftsfähigkeit in einem sich rapide verändernden globalen Kontext. Wohin bewegt sich Europa und welche Lehren ziehen wir aus der Krise, sind Fragen, die den Redner Thoss bewegen. Christine Weiss, Publizistin und Honorarprofessorin der Universität des Saarlandes, will u.a. wissen, woher wir unsere eigene kulturelle Identität beziehen und ob es überhaupt eine europäische, kulturgeprägte Identität gibt.

Es führt zu weit, die 21 Reden im Einzelnen zu skizzieren. Gesagt werden kann, dass in diesen Reden viele wohl durchdachte Antworten auf die vielschichtigen Fragen der globalen Bedrohung gegeben werden. Der kulturelle und religiöse Pluralismus im jetzigen Europa schafft eine Reihe von Problemen, die man nur im Rahmen eines Dialoges lösen kann, dessen ist sich nicht nur Tariq Ramadan, Islamischer Denker und Professor für Islamwissenschaften am St. Antony`s College in Oxford bewusst und dass man mit schmelzenden Gletschern nicht verhandeln kann, hat sich auch schon herumgesprochen. Karel Schwarzenberg , Außenminister der Tschechichen Republik von 2007 bis 2009, titelt zu Recht: "Das Biedermeier ist zu Ende, wir haben es nur noch nicht realisiert" und trifft genau den Punkt, wenn er postuliert: "Wir müssen ein gemeinsamer Markt von Ideen werden, nicht nur der Waren, ein gemeinsamer Markt der Begabungen, nicht nur der Beamten. All das steht und noch bevor", (Zitat: S. 140).


Die Reden sind keine Festtagsreden, sondern gedanklich tiefgehend uns aufschlussreich.


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