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Rezension: Die großen Reiche: Aufstieg, Blüte und Fall (Gebundene Ausgabe)

Dieses reich bebilderte Buch des Autors Andrew Taylor befasst sich mit dem Aufstieg, der Blüte und dem Fall großer Reiche und nimmt seinen Anfang mit der Darstellung des Reiches der Sumerer (um 2490-2200 v.Chr.) Dieses Weltreich entstand vor rund 4500 Jahren im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris im heutigen Irak. Sein Zentrum war die Stadt Adab (heute Bismaja) im Zentrum des Südiraks.

25 Reiche werden in diesem Buch thematisch abgehandelt. Immer wieder versuchten einzelne Herrscher ganze Völker und Regionen zu dominieren. Letztlich gingen alle diese Reiche unter, obschon einige relativ lange Bestand hatten.

Bereits in der Einleitung erfährt man die Faktoren der Entstehung von Weltreichen. Einerseits eroberten Feldherren wie Alexander der Große um der Eroberung willen. In solchen Fällen allerdings gingen die Imperien nach deren Ableben rasch zu Grunde. Basis anderer Reiche war der Handel, so bei den Portugiesen im 16. Und. 17. Jahrhundert. Wiederum andere, wie das spanische Kolonialreich fußten auf der Unterwerfung von Kulturen, die den modernen Waffen der Eroberer unterlegen waren, (vgl.: S.6).

Zur Sprache gebracht wird u.a. das Achämeniden-Reich (559-331 v. Chr.), Alexander der Große (336-323 v. Chr.), das Byzantinische Reich (um 330- 1453), das Osmanische Reich (1293-1922), das Inkareich (um 1400-1535), das Aztekenreich (um 1400-1521), die Kolonialreiche von Spanien und Portugal (1494-1898), das Britische Weltreich (1584-1997) u.a.m.

In die einzelnen Darstellungen sind Zeittafeln eingebunden, aber auch Sonderartikel, in denen man sich beispielsweise über "Assyrische Sternwarten", über "Die Wiege der Demokratie", über "Die Alexandersage", gemeint ist jene, in der Diogenes auch eine Rolle spielt, über "Die Stelen von Askum", über "Lawrence von Arabien", über "Die Inka-Geschichte" und vieles andere mehr informieren kann.

Mich erstaunt die Fülle an Wissenswertem, die dieses Buch birgt, deren wichtigster Beitrag in meinen Augen jener ist, der "Gandhi und den zivilen Ungehorsam" thematisiert. Menschen wie er, der das Prinzip der gewaltlosen Widerstands vertrat und einst als Führer der indischen Kongresspartei an der Spitze landesweiter Kampagnen zur Selbstbestimmung der Frauen, zur Linderung der Armut, zur Abschaffung des Kastenwesens und für die Unabhängigkeit der britischen Herrschaft stand, sind immer dort, wo Großreiche entstehen ein wichtiges Korrelativ, selbst wenn sie zunächst abgründigste Sachverhalte wie den "Holocaust" im sogenannten Dritten Reich(1933-1945) nicht sofort beseitigen können, so zünden Menschen wie Gandhi, Sophie Scholl und all jene, die guten Willens sind, ein Licht an, das aus dem Terror, der nicht selten von Herrschern großer Reiche ausgeht, letztlich herausführt. Keines der zur Sprache gebrachten Großreiche hatte Bestand. Das ist die wichtigste Botschaft des Buches. Lasse man sich von der Macht, die einem Weltreich innewohnt, nicht blenden. Sie hält niemals ewig.
Empfehlenswert.

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